15.06.2022

Online-Käufer gegen Retourenvernichtung

Mehr als 80 Prozent der Deutschen unterstützen ein Verbot der Retourenvernichtung. Online-Händler sollen so zu mehr Nachhaltigkeit angehalten werden. Ihr eigenes Kaufverhalten im Internet möchten die befragten Personen nicht ändern – weder durch einen geringeren Umfang, noch durch vermiedene Retouren. Besonders über 40-Jährigen fällt eine Reduzierung des Interneteinkaufs schwer. So die Ergebnisse der repräsentativen Postbank Digitalstudie 2022.

84 Prozent der Bundesbürger fänden es demnach gut, wenn es dem Online-Handel untersagt würde, Retouren zu vernichten. Drei Viertel der Deutschen bevorzugen Anbieter, die möglichst wenig oder nachhaltiges Verpackungsmaterial verwenden. „Die Kunden achten mittlerweile in sehr vielen Bereichen auf das Thema Nachhaltigkeit. Das betrifft im Online-Handel insbesondere die Frage nach Verpackungsmüll und ökologischem Versand. Wer als Unternehmen darauf achtet und hier nachhaltig handelt, der wird bei den Verbrauchern punkten“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank.

Immerhin die Hälfte der Bundesbürger wäre der Studie zufolge, für die im Januar und Februar dieses Jahres 3.050 Deutsche befragt wurden, bereit, Bestellungen bei einer zentralen Abholstation in der Nähe des Wohnorts abzuholen. Dies wird
als nachhaltiger angesehen als die Ware nach Hause zu bringen.

Aus ökologischen Gründen die eigenen Online-Käufe zurückzufahren oder gar ganz darauf zu verzichten, versuchen aktuell lediglich zehn Prozent der Befragten. 27 Prozent der Online-Käufer bestellen Waren, von denen sie wissen, dass sie diese zurückschicken werden, beispielsweise Kleidung in verschiedenen Größen. Jeder Siebte macht sich beim Einkauf im Internet keine Gedanken über ökologische Aspekte. Gleichwohl geben vier von zehn Deutschen an, bei einer Online-Bestellung darauf zu achten, die gewünschten Produkte zu sammeln und in einer Lieferung zu erhalten.

Die Gruppe der Unter-40-Jährigen zeigt in der Befragung widersprüchliche Tendenzen. Hier wird vergleichsweise häufig versucht, wegen ökologischer Faktoren die Einkäufe im Internet zu reduzieren. Konkret: 17 Prozent möchten in Zukunft weniger online bestellen und verstärkt auf ökologische Merkmale achten. Damit liegen sie deutlich über dem Bundesschnitt von zehn Prozent. Auf der anderen Seite bestellt mehr als jeder Zweite der Digital Natives häufig in Restaurants oder beim Lieferservice und nimmt damit Einwegverpackungen für die Mahlzeiten in Kauf. Bei den Älteren sind das nur 19 Prozent. Mehr als vier von zehn der Unter-40-Jährigen nutzen zudem Einwegverpackungen wie Coffee-to-Go-Becher.

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Foto/Grafik: Postbank
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