07.10.2025
Umsatzeinbußen bei Heimtextilien und Matratzen
Das Kompetenz-Zentrum Textil + Sonnenschutz hat seinen wirtschaftlichen Jahresrückblick für das erste Halbjahr 2025 veröffentlicht. Demnach haben die Hersteller von Heimtextilien in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres in der Sparte Deko- und Gardinenstoffe massive Einbußen zu beklagen. Die Nachfrage war nur halb so groß wie im Vorjahr (-46,4 %), der Umsatz blieb mehr als ein Drittel hinter dem Vorjahr zurück (-35,1 %). Möbelbezugsstoffe haben sich mit +3,6 Prozent bei Absatz und Umsatz positiv entwickelt. Bettwaren waren verstärkt nachgefragt (+3,7 %), der Umsatz mit -3,0 Prozent jedoch rückläufig.
Die Matratzenhersteller mussten im gleichen Zeitraum ein Umsatzminus von 8,7 Prozent hinnehmen. Der Absatz erhöhte sich dagegen leicht um 2,4 Prozent. Dennoch ist die Kaufzurückhaltung bei fast allen Technologien und Warengruppen erkennbar, so das Komptenez-Zentrum. Einzig Schaum (+11,9 % Absatz, Umsatz +/- 0) und Sonstige (+23,6 % Absatz, +2,7 % Umsatz) haben sich positiv entwickelt. Mit jeweils rund einem Viertel Rückgang bei Absatz und Umsatz ist Latex größter Verlierer. TFK (-10 % Absatz, -16,9 % Umsatz) verbucht geringgere Verluste als Bonnell. Bei den Warengruppen haben Unterfederungen und Boxspring mit -16 Prozent beim Absatz und -12 Prozent beim Umsatz ähnlich hohe Verluste zu beklagen.
Beim maßgefertigten innenliegenden Sicht- und Sonnenschutz war der Umsatz im 1. Halbjahr 2025 leicht rückläufig (-0,3 %). Größter Verlierer war die von Verbrauchern genutzte Produktgruppe Doppelrollo (-11,5 % Absatz, -14,0 % Umsatz). Auch die am stärksten vertretene Produktgruppe Plissee blieb hinter dem Vorjahr zurück (-4,0 % Absatz, -1,7 % Umsatz). Auffällig ist, dass der Saisonartikel Insektenschutz erstmalig leichte Verluste zu beklagen hat (-3,1 % Absatz, -1,0 % Umsatz).
Angesichts der Entwicklung bekräftigt das Kompetenz-Zentrum seine Forderung an die Politik: „Die neue Bundesregierung ist mehr als fünf Monate im Amt. Es ist längst überfällig, dass sie ihre Versprechungen und Pläne in die Tat umsetzt, damit die deutsche Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs kommt. Das erste Halbjahr 2025 hat gezeigt: Die kleinen und mittleren Unternehmen der deutschen Textil- und Matratzenindustrie stehen unter massivem Druck. Sie kämpfen mit lähmender Regulierung, langsamen Verfahren und digitaler Rückständigkeit. Die Branche erwartet jetzt konkrete Maßnahmen: für mehr Wettbewerbsfähigkeit, weniger Bürokratie und eine verlässliche Industriepolitik, die den Mittelstand und damit den Produktionsstandort Deutschland stärkt.“