Bundesrat fordert echtes Matratzen-Recycling

Auf Initiative Hessens hat der Bundesrat eine Entschließung verabschiedet, die eine nachhaltigere Entsorgung von Matratzen fordert. In Deutschland werden jährlich über acht Millionen Matratzen entsorgt – der Großteil wird verbrannt, wodurch wertvolle Materialien wie Schaumstoffe und Textilfasern verloren gehen. Ursache für das mangelnde Recycling seien chemische Zusätze wie Flammschutzmittel, die die Wiederverwertung erschweren.

Die Länder fordern die Bundesregierung daher auf, sich auf EU-Ebene für eine Regelung im Rahmen der Ökodesign-Verordnung einzusetzen. Diese soll umweltschädliche Stoffe in Matratzen durch recyclingfähige Alternativen ersetzen, ohne die Brandschutzanforderungen zu gefährden.

Zudem sprechen sich die Länder für eine erweiterte Herstellerverantwortung aus – ähnlich wie bei Batterien. Produzenten sollen künftig für die Rücknahme und das Recycling der Matratzen verantwortlich sein. Ein digitaler Produktpass soll Transparenz über die Materialzusammensetzung schaffen.

Beispiele aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden zeigen, dass eine getrennte Sammlung und effiziente Recyclingstrukturen erfolgreich sein können. Auch Deutschland könne von diesen Modellen lernen. Die Entschließung wurde an die Bundesregierung übermittelt – eine Reaktion ist bisher offen.

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